Relation — ein interaktives
Verbindungssystem

Beziehung, in der sich [zwei] Dinge,
Gegebenheiten vergleichen lassen oder [wechselseitig] bedingen..

Das Individualprojekt  „SYSTEME - Grundlagen zu Strukturen, Systemen und Interaktionsprozessen“ beschäftigt sich mit den Grundlagen komplexer Systeme. In drei aufeinander aufbauenden Phasen geht es um die Erforschung, Analyse, Entwicklung und die eigene Umsetzung von Systemen. Das daraus generierte Wissen ist für die Schöpfung komplexer Themen und kreativer Methoden essentiell.

Phase 1

In Phase 1 wurde zunächst das RGB Farbsystem und deren Verhaltensweisen analysiert. Dabei handelt
es sich um eine additive Farbmischung, die sich aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau bildet. Diese werden grundsätzlich für Monitore genutzt und können über den Druck nicht dargestellt werden. Jede der drei Primärfarben befindet sich in einem Wertespektrum von 0 bis 255.

Nach der Analyse des RGB-Farbsystems wurde dieses dekonstruiert und vereinfacht. Die Primär-farben Rot, Grün
und Blau wurden in drei Inten-sitätswerte eingeteilt von 255 (Vollwert), 128 (Mittelwert) und 0 (Minimalwert). Um einen übersichtlichen Strukturplan zu konstruieren, erfolgte eine Einteilung auf drei differenten Kreisbahnen. Die Abstufungen
der Ebenen bewegen sich gleichmäßig von innen (Vollwert)
nach außen (Minimalwert) zur Systemgrenze.

Im Dekonstruktionsverlauf wurden die Akteure in eine rein visuelle Bildsprache übertragen. Der zentralistisch angelegte Akteur setzt sich aus den drei um ihn kreisenden Hauptakteuren zusammen. Diese bilden auf der ersten Basiskreisbahn das Fundament für diesen Strukturplan. Das System erhält zusätzlich zwei weitere Kreisbahnen, die vorab festgelegt wurden. Auf diesen finden sich jeweils drei weitere Akteure, die sich von den Hauptakteuren ableiten. Das Abschwellen der Intensität der Akteure läuft gegen den Uhrzeigersinn.

Die Regel besteht darin, dass ausschließlich drei Akteure der drei Basiskreisbahnen miteinander addiert werden. Die Summe daraus findet sich auf den zwei zusätzlich vorgeschriebenen weißen Kreis-bahnen wieder. Durch dieses Regelwerk bildet sich ein zentralistisches, aber dennoch geschlossenes System. Die Anzahl an Möglichkeiten ist vorab definierbar. Die Systemgrenze schwindet ohne einen ersichtlichen Rahmen nach außen.

Ist es möglich, die bereits entwickelten Strukturen zu vereinen?

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Ist es möglich, die bereits entwickelten Strukturen zu vereinen? |

Phase 2

Zu Beginn der Phase 2 ging es um den Entwurf und die Entwicklung von abstrakten Strukturen. Daraus folgt eine breite Sammlung von Systemen, die unterschiedliche Charakterzüge aufweisen, wie: geschlossen, offen, zentralistisch, gleichwertig oder hierachisch. Vorrangig war in diesem Schritt eine abstrakt reduzierte Darstellung eigens entwickelter Strukturen.

Nach der Entwurfphase folgte die Entwicklung eines abstrakten Strukturplans. Die entworfenen Systeme orientieren sich an einer zentralistischen Ausrichtung. Durch das Hinzufügen eines zusätzlichen Elements verändert sich die Beziehung der Akteure zueinander.

Phase 3

Nach einigen Experimenten mit den Programmen Touchdesigner und Processing ging es in dieser dritten und letzten Projektphase darum, aus dem gesammelten Wissen und den systemischen Ansätzen ein eigenes Regelwerk zu entwerfen. Dabei stand im Fokus dieser Umsetzungsidee, eine dynamische Struktur zu entwerfen, bei der sich die Anziehungskraft der Akteure zueinander stetig verändert. Maßgeblich sollte dabei sein, dass die Nutzer:innen in einem definierten Sektor die Möglichkeit der Interaktion auf die Systemstruktur erhalten.

Das Endergebnis umfasst ein Verbindungssystem, das über eine frei definierbare Anzahl an Akteuren fortlaufend neue Strukturen erzeugt. Neben dem Schieberegler, der die Anzahl der Objekte definiert, können die Nutzer:innen die Wiedergabe der Struktur über einen Stop-Button pausieren und diese über den Start-Button wieder aktivieren. Besonders die Einflussnahme auf die Anzahl der Akteure und die zufälligen Bewegungsabläufe ermöglichen immer neue dynamische Formationen der Struktur.

Über diesen Link ist die Anwendung erreichbar:
https://editor.p5js.org/JaninaEbner/full/J2k7G2x_g

Betreuung: Prof. Detlef Rahe

Betreuung: Prof. Detlef Rahe

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